Ulrike Hermann -

Institut für Legasthenie und Rechtschreibkompetenz

DoRA© – Dortmunder-Rechtschreibfehler-Analyse

Nur eine korrekte Fehleranalyse führt zur richtigen Therapie und somit zum Erfolg!

DoRA© wurde in den 70er Jahren entwickelt und in der Dissertation von Frau Dr. Ursula Meyer-Schepers 1991 veröffentlicht. Das bloße Fehlerzählen früherer Diagnoseverfahren wurde damit zum ersten Mal beendet. Mit DoRA© ist es möglich, jeden Fehler „zum Sprechen“ zu bringen.

Wie funktioniert DoRA©?

Hinter jedem gemachten Fehler steht eine besondere Schwierigkeit - d.h. nicht alle Fehler beruhen auf derselben Problematik. Jeder Fehler „spricht“ also für sich, man muss ihn aber lesen können. Eine von mir durchgeführte Analyse zeigt mir, aus welchen Gründen eine richtige Schreibweise nicht gelingt.

Wenn z.B. das Wort „verkennt“ falsch verschriftet wird, dann sehe ich mir die Art der Falschschreibung an: Schreibt ein Kind „verkännt“, „ferkennt“, „verkent“, „verkennd“, „värkennt“, „Verkennt“ oder sogar eine Kombination aus mehreren Fehlertypen?

Ich kann anhand der Fehler erkennen, mit welchen Problemen das Kind zu kämpfen hat. Jeder Fehler bringt dabei völlig unterschiedliche Schwierigkeiten des Kindes zum Ausdruck - „er spricht“! Diese zu erkennen ist ein wichtiges Element der Therapie und die Basis der individuellen Förderung.

Nur so bekommt Ihr Kind die richtige Hilfe und Unterstützung!

Diese qualitative Fehleranalyse ist der Ausgangspunkt von DoRA© und das Ergebnis langjähriger sprachwissenschaftlicher Forschung.

Für die kognitive Entwicklung des Kindes, den Erfolg in der Schule und im späteren Beruf - ist das frühzeitige Erkennen, Behandeln und Fördern der Lernschwierigkeiten von ausschlaggebender Bedeutung. Wichtig ist es daher, hartnäckige Lern- und Leistungsschwierigkeiten beim Lesen und Schreiben möglichst schnell umfassend untersuchen zu lassen und nicht als verzögerte Entwicklung zu tolerieren. Die Aussage „Das wächst sich schon mit der Zeit aus - das gehört zur Entwicklung dazu.“ führt häufig zu einer falschen Beurteilung und Bagatellisierung von Lernproblemen, sodass fachliche Hilfe erst verspätet in Anspruch genommen wird und es zu einer Verlängerung des Leidens des Kindes und der betroffenen Familie kommt. Auch wird dadurch der notwendige Therapieumfang erhöht, da sich in der Regel beim Kind die Lernschwierigkeiten und Versagensängste chronifiziert haben.

Bei Auffälligkeiten im Schriftspracherwerb ist eine sofortige Analyse der Fehler zum Wohle Ihres Kindes geboten!

Publikationen zu DoRA©

DoRA© wurde im Rahmen einer wissenschaftlichen Arbeit veröffentlicht und zur wissenschaftlichen Diskussion gestellt in:

Meyer-Schepers, U.: Linguistik und Problematik des Schriftspracherwerbs. Von der Sachlogik des Zusammenhangs von Laut- und Schriftsprache über die Logik der Aneignung von Schriftsprachkompetenz zur Diagnose und Therapie von Fehlersyndromen, Frankfurt am Main, 1991.

Für Lehrer wurde eine ökonomisierte Form von DoRA© veröffentlicht in: Löffler, I. / Meyer-Schepers, U.: DoRA© Dortmunder-RechtschreibfehlerAnalyse zur Ermittlung des Schriftsprachstatus rechtschreibschwacher Schüler. Ein Arbeitsbuch für die Hand des Lehrers. Dortmund 1992